Ein neuer Tag, ein neuer Haijk. Das heißt für mich: gefüllt werden mit Nahrung, die ich selbst nicht essen kann. Naja, ein Rucksack zu sein ist eben nicht leicht.
Früh am Morgen ging es los. Ich bekam Schlafsäcke, Essen und Wasser in mich reingestopft, bis die Nähe spannten, und wurde auf den Rücken gehievt. Wo es wohl heute hingeht, fragt ich mich. Und genau in diesem Augenblick ging es los. Schon nach dem ersten Schritt landete ich im Dreck – das wars dann wohl mit dem sauberen Dasein! Nach langer Zeit Hin und Her-Geschaukels wurde die erste Pause gemacht – und ich gleich noch mal in den Dreck geworfen!
Die Flaschen mit Wasser rüttelten und eine ging auf. „Mist“, fluchte mein*e Träger*in und schmiss die Flasche in den Müll. „Na, mal wieder Pech gehabt?“, lachte der*die Mitwanderer*in lauthals und klopfte ihm*ihr auf die Schulter. Denkt denn niemand an mich? Ich, der unschuldige Rucksack!
Doch mein*e Träger*in war nett und begann wenigstens ein bisschen von der Nässe wegzutupfen.
Nach einiger Zeit dann endlich das einzig Gute: Wir liefen in der Sonne. Ich mag die Sonne, sie ist warm und trocknet den Boden. Nach wenige Sekunden war ich wieder trocken und glücklich – zum ersten Mal an diesem Tag. Die Sonne ging aber leider schon bald unter und wir kamen an einen geschützten Ort, an dem wir unser Lager aufschlugen. Die Nacht war klar und schön. Mein*r Träger*in sang ein Liedchen und schlief schließlich ein. Der nächste Tag verlief ohne große Ereignisse. Ich gewöhnte mich an das ständige Schaukeln und genoss die Sonne. Als der*die Kumpel*in ins Wasser fiel, hätte ich gerne gelacht, wenn ich es gekonnt hätte. Immerhin war ich dieses Mal nicht der Unglücksrabe!
Bald war der Haijk schon wieder vorbei und es ging auf die Heimfahrt. Zuhause wurde ich kurz ausgeräumt und der gröbste Schmutz abgebürstet- Dann – endlich – wurde ich wieder in meinen gemütlichen, ordentlichen Schrank auf das oberste Regalbrett gelegt. Hier ruhe ich mich aus, bis die nächste Fahrt oder das nächste Lager ansteht und meine Hilfe gebraucht wird!
Bericht von Emily & Mia