„Neustadt – Du hast die Wahl“ – so lautet der Titel des Riesenspektakels, das in diesem Sommer stattfand. Viele Pfälzer haben sich im ersten Moment gefreut „Neustadt an der Weinstraße? Das ist ja einen Katzensprung weit entfernt!“ Aber falsch gedacht: Hier ging es um das fiktive Neustadt bei Pfadingen. In Brandenburg auf und um unseren Bundeszeltplatz in Großzerlang, knapp 100 km von Berlin entfernt und direkt auf der Mecklenburgischen Seenplatte, schlugen wir für knapp zehn Tage unsere Zelte auf. Bereits vor unserer Ankunft wurden die 40 Hektar Feld und Wiese in einen gigantischen Lagerplatz mit Strom- und Wasserversorgung verwandelt.
Nach der ersten Namenserklärung können wir uns nun der Spielidee widmen: Das Ziel dieses Lagers ist es, unsere eigene Stadt zu bauen und zu gestalten. Bei Ankunft wurde uns klar, dass die Stadt viele Probleme hat und die letzte Bürgermeisterin KORdula RUPTa die Stadt um viel Geld geprellt hat. Nun sind alle Teilnehmer*innen aufgerufen in den Tagen bis zur Wahl einen würdigen Nachfolger*eine würdige Nachfolgerin zu bestimmen.
Doch bevor es zur Wahl kommt und die gesamte Stadt ein neues Bauprojekt in Angriff nehmen kann, müssen wir die einzelnen Stadtteile erkunden. Vom Künstlerviertel, der Botschaft über Immer Grün bis hin zum Rummelplatz. Im letzteren sind wir untergekommen. Hier spielte sich unser Lageralltag ab, hier gab es viel zu sehen: In der Pinte/Oase des Stadtteils, der Wilden Maus, gab es nicht nur lange Singerunden, sondern auch Feuerkünstler und Tanzkurse zu erleben.
Endlich Stand die Wahl an. Am überzeugendsten war die Rede von zwei Kandidat*innen, die an dem heißesten Tag des ganzes Lagers Wassereis für alle versprach. Natürlich waren damit unsere Gewinner*innen beschlossen. Nun musste nur noch Geld für die geplünderte Stadtkasse gesammelt werden, was wir in einem Großspiel auch schafften. Auch ein Singewettstreit wurde veranstaltet.
Durch die perfekte Lage an einem See konnten wir uns täglich im Wasser abkühlen. Außerdem gab es auch abseits der großen Geländespiele viel zu erleben: Es gab Workshops, in denen gebastelt, gelernt und gesungen wurde. Es wurden neue Lieder gelernt, ein Minigolfplatz gebaut, Bücher gebunden oder Sport getrieben. Bei einem Fußballspiel trat unser Landesverband RPS (Rheinland-Pfalz/Saar) gegen den Landesverband Hessen an. Dank der motivierenden Unterstützung konnten wir – natürlich – mit großem Vorsprung gewinnen!
Um zum Abschluss ein paar Randdaten, um eine Vorstellung von der Größe eines solchen Bundeslagers zu bekommen:
- 4700 Pfadfinder*innen aus über 12 Ländern
- 40 Hektar Zeltplatz
- Drei Kilometer Strom- und Wasserleitungen
- 7.000 kg Brot
- 6.000 l Milch
- 4.500 kg Kartoffeln
- 4.000 St. Bratwurst
- 3.500 kg Nudeln
- 1.500 kg Käse in Scheiben
Bis zum nächsten Mal!
Gut Pfad Adrian