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Jamboree in West Virginia (USA) – Teil 1

In diesem Jahr fand das 24th World Scout Jamboree – das Weltpfadfindertreffen – in West Virginia (USA) statt, an dem über 45.000 Pfadfinder*innen teilnahmen. Auch aus unserem Stamm waren drei Pfadfinder*innen mit dabei und wir haben sie nach ihren Erlebnissen gefragt!

Gegen Mittag des 9. Julis trafen sich über 40 Pfadfinder*innen in Frankfurt am Flughafen, um gemeinsam nach Kanada zu fliegen und dort an ihrem Vorlager und danach mit über 1000 weiteren deutschen Pfadfinder*innen an dem 24th World Scout Jamboree in West Virginia (USA) teilzunehmen.

Unsere Unit „Albert Einstein“ ist nach dem Flug mit dem Bus, zusammen mit einer weiteren deutschen Unit, zu einem Lagerplatz in Halifax aufgebrochen. Dort haben wir direkt an einem See unsere Zelte aufgeschlagen. Der See hatte am Ende des Lagers knapp 15 Verletzungen zu verbuchen – alle schnitten sich an den scharfkantigen Muscheln. Auf dem Programm stand auch ein Ausflug nach Halifax.

Am 5. Tag haben wir die T-Shirts unserer kanadischen Gastgeber*innen bekommen und sind kurz darauf zu unserer 21,5 stündigen Busfahrt nach New York City aufgebrochen. Dort haben wir einen Tag lang innerhalb unserer Unit (es waren 3 deutsche Units dort) die Stadt erkundet und haben uns z.B.  den Rockefeller-Center und den Times Square angeschaut. An den nächsten beiden Tagen in New York konnte man das Programm selbst wählen. Zur Auswahl standen z.B. die Kategorien oder Locations Central Park, Art, Fire Fighters, LGBTQ+, 9/11 und noch vieles andere. Der letzte Tag ging für das Packen, das Abbauen und die Fahrt nach Goshen drauf.

Als wir in Goshen ankamen war erst einmal Waschtag angesagt, da wir in New York nicht waschen konnten. Außerdem sind wir an den dortigen See gegangen, um mit den Kanus den riesigen See zu erkunden. Am nächsten Tag mussten wir früh aufstehen, da wir bereits um 06.00 Uhr nach Washington DC starteten. Dort sind wir in Kleingruppen rumgelaufen und haben uns u.a. das Washington Monument und das „Weiße Haus“ angesehen. Schon dort hat man bemerkt, dass in der Nähe das Jamboree stattfindet, denn uns sind viele Pfadfinder*innen aus verschiedenen Ländern, wie z. B. aus Australien, UK, Kolumbien, begegnet. Am Tag darauf haben wir uns in Goshen hauptsächlich ausgeruht und sind dann endlich zum „richtigen“ Jamboree aufgebrochen.

Und auf dem Jamboree hat es erst einmal – geregnet. Der Himmel ist aufgebrochen und wir mussten unsere Konstruktionen aufbauen, was letzten Endes nach 4 Stunden auch halbwegs geklappt hat (inklusive einer gerissenen Plane, abgerissener Knöpfe usw.). Am Abend haben wir uns dann gegen den Regen gewappnet und mit Feldbett, Schlafsack, Isomatte und einer Mülltüte schlafen gelegt. Am nächsten Tag haben wir unsere Konstruktion noch einmal ab- und ordentlich wiederaufgebaut und am Abend haben wir uns dann auf den Weg über die Brücke zur Eröffnungszeremonie gemacht, wo über 45.000 Pfadfinder*innen aus der ganzen Welt gesessen und auf die offizielle Eröffnung gewartet haben. Es wurden die Hauptorganisatoren des Jamborees und das Maskottchen „Ionah“ (ein Bär) vorgestellt, es wurden auch alle teilnehmenden Länder begrüßt und deren Flaggen gezeigt. Als letzter Programmpunkt haben leuchtende Drohnen in der Luft verschiedene Bilder gebildet, u.a. der Pfadfinder-Gruß oder das WASM-Logo, aber auch vieles andere.

Die nächsten acht Tage hatten wir größtenteils Freizeit, in der man z. B. bei verschiedenen Food-Häusern essen, Halstücher und Abzeichen tauschen oder auch verschiedene Abzeichen herstellen konnte. Außerdem konnte man an verschiedenen anderen Aktionen, wie z. B. Rafting, Zip-Lining, Klettern, Schießen, Wandern, Mountain Biking u.v.m. teilnehmen. Zwischendurch haben wir als Gruppe verschiede Aktivitäten unternommen, wie einen Unit-Tag oder mit anderen Units aus anderen Ländern (z. B. gab es eine Party mit den Pfadfinder*innen aus Österreich).

Am Abend des 5ten Tages fand die Unity Show statt, wo es um Kultur, Religion und Gemeinschaft ging. Von fast jeder Religion waren Vertreter*innen da und haben etwas über ihre Religion erzählt oder gezeigt, außerdem war es Thema, dass man als Pfadfinder*innen-Gemeinschaft versuchen soll, den Frieden zu verbreiten.

Am vorletzten Tag haben wir einen Großteil unserer Konstruktion abgebaut und die letzte Veranstaltung, die Closing Ceremony, besucht. Es wurde sehr gute Musik gespielt, so ist z. B. „Pentatonix“ aufgetreten und haben unter anderem „Hallelujah“ gesungen. Darauf wurde eine beeindruckende Neon-Light-Tanzeinlage gezeigt und es gab eine unglaubliche Lasershow mit Feuerwerk und Musik.

Am 2. August haben wir uns dann auf die Heimreise gemacht und sind am darauffolgenden Tag wieder wohlbehalten in Frankfurt angekommen.

Alles in allem war das Jamboree eine unglaubliche, unvergessliche und einmalige Erfahrung, die allen Teilnehmer*innen ihr ganzes Leben lang in Erinnerung bleiben wird.

Ich bin froh, dass ich dabei sein konnte!

Bericht von Mia B.

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